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Historische Villa mit Holzfaser-Innendämmung saniert
Es ist eine Villa im Schweizer Chalet-Stil, so wie er um 1900 im Raum Dresden und in den Ostseebädern beliebt war: Kein Wunder also, dass das 1892 erbaute Haus Waldquell in Chemnitz-Grüna Denkmalschutz genießt. Fast drei Jahrzehnte stand das altehrwürdige Gebäude leer. Heute beherbergt es 25 barrierefreie Wohnungen mit Betreuungsangebot.
Es ist behaglich warm im Innern von Haus Waldquell. „Dabei kam eine Dämmung von außen bei der Sanierung nicht in Frage. Sonst hätte die Fassade zu viel von ihrem historischen Charme verloren“, sagt Anka Unger, Geschäftsführer des Holzfaserdämm-Spezialisten UdiDämmsysteme. Eine solche Ausgangslage stellt sich bei denkmalgeschützten Gebäuden immer wieder. Die Lösung für diese Fälle: Wenn’s von außen nicht geht, wird von innen gedämmt.
Im Haus Waldquell wurden die Außenwände deswegen auf einer Fläche von 1300 Quadratmetern mit der Holzfaser-Innendämmung UdiIN Reco versehen. Die biegsamen Platten verfügen über eine weiche Seite, die sich regelrecht an die Mauer schmiegt und auf diese Weise Unebenheiten bis zu zwei Zentimetern ausgleichen kann. Das machte vieles leichter: So musste an der Innenseite lediglich der schadhafte Putz des Ziegelmauerwerks abgeschlagen werden, alle unversehrte Flächen ließen sich einfach überdämmen.
Auch das Anbringen der Dämmplatten ist relativ unkompliziert: Ein Stelldübel mit integriertem Teller drückt die Matte in die richtige Position. Er presst die Holzfasern unter Aufnahme hoher Zugkräfte gegen die Wand. Als heikel erwiesen sich nur Anschlussbereiche wie der Übergang von der Außenwand zur historischen Holzbalken-Decke. „Da ist sorgfältiges Handwerk gefragt“, sagt Unger. „Die Dämmung sollte maximalen Kontakt zur Decke haben, um Kältebrücken zu vermeiden.“
Ein Filetstück des Gebäudes ist das historische Foyer mit seinen Wandbemalungen. Sie wurden teils freigelegt, teils rekonstruiert. Und so schimmert im Haus Waldquell noch viel vom Glanz der Belle Epoche durch. Der Erbauer war ein Naturheilpraktiker namens Stahringer, der das Haus, umgeben von einem parkähnlichen Garten, als Sanatorium nutzte. Später war dort ein Altenpflegeheim untergebracht, ab 1992 stand das Gebäude über Jahrzehnte leer. Und heute können Bewohner in dem Haus im Chaletstil das historische Ambiente mit modernem Innenleben genießen.